Reisen nach Brasilien sind immer auch Reisen in ein Land voller Lebensfreude, Musik und Rhythmus.
Salvador da Bahia steht für Musik und pure Lebensfreude. Die einst blühende portugiesische Kolonialhauptstadt liegt im Nordosten von Brasilien in der Allerheiligenbucht und war von 1549 bis 1763 die Hauptstadt der damals portugiesischen Kolonie. Bis ins 19. Jahrhundert war sie Hauptumschlagplatz des Sklavenhandels. Nirgendwo sonst in Brasilien sind die afrikanischen Wurzeln so präsent wie hier. Über 80 Prozent der Bevölkerung Salvadors sind Nachkommen afrikanischer Sklaven.
Salvador ist eine geteilte Stadt mit der Unterstadt, in der moderne Hochhäuser und Bürogebäude stehen und der historische Oberstadt mit dem „Pelourinho“, der von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichneten und geschützten Altstadt. Beide Stadtteile sind seit 1869 mit dem weltberühmten „Elevador Laçerda“, einem riesigen, freistehenden Fahrstuhl, verbunden. Der Reisende überwindet hier 72 Meter in ca. 30 Sekunden und von oben eröffnet sich ein Traumpanorama über die Stadt und die majestätische Allerheiligenbucht Baia de Todos os Santos.
Das Herz von Salvador und die Kernzelle der heiteren Lebenskultur Salvadors ist das berühmte Pelourinho-Viertel, das die UNESCO 1985 als bedeutendstes zusammenhängendes Barockviertel Lateinamerikas zum Weltkulturerbe erklärte. Die im Kolonialstil erbauten – vor einigen Jahren rekonstruierten – Häuser in himmelblau, rosa, hellgelb und mint sind wunderschön anzuschauen. Ein Lokal reiht sich an das andere, Samba und Reggae tönen durch die kopfsteingepflasterten Gassen und man weiß gar nicht, wo man zuerst einkehren soll.
Ein besonderes Highlight in Salvador ist die barocke Franziskanerkirche Nosso Senhor do Bonfim auf einem Hügel im Stadtteil Ribeir. Sie stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist das wichtigste katholische Glaubenszentrum Bahias. Die mit bunten Bändern versehenen Zäune um die Kirche, lassen erahnen, wie gläubig die Brasilianer sind. Die Bänder – Fitinhas – haben unterschiedliche Farben , aber alle die selbe Aufschrift wie „Erinnerung an unseren Herrn des Guten Endes in Bahia“. Mit diesem Spruch und dem Tragen der Fitinhas wurde damals (wie auch heute) den Göttern Orishas gedacht. Mit 3 Knoten am Handgelenk sollen sich 3 geheime Wünsche erfüllen, wenn sich das Band dann irgendwann von alleine löst und abgeht.
So lebhaft und quirlig sich Salvador dem Besucher präsentiert, so weltentrückt präsentiert sich die Landschaft schon wenige Kilometer außerhalb der Stadt. Die schnurgerade Küstenstraße macht die unberührten nördlichen Strände schnell erreichbar und bietet sich so als Erholungsalternative zur Großstadt an. Allen voran der Praia do Forte mit dem gleichnamigen Fischerdorf, von dessen Charme sich Jahr für Jahr Hunderttausende Reisende aus aller Welt angezogen fühlen. Allein dieser Strand – 15 km lang – ist die Reise nach Brasilien wert.
Die Hauptstraße – eine Fußgängerzone – ist voller Geschäfte und Restaurants. Hier kann man gemütlich durch den Ort bummeln, sind von der brasilianischen Lebensfreude anstecken lassen und das eine oder andere Schnäppchen in den unzähligen Bikini-Shops machen. Das Ende der Dorfstraße befindet sich direkt am weißen Leuchturm und bei einem Kaffee – oder einem typisch brasilianischen Caipirinha – kann man die Fischerboot beobachten, die in dem natürlichen Hafen liegen und anmutig auf den Wellen schaukeln. Bei Ebbe treten zuvor verborgen gelegene Korallenriffe zu Tage, die natürliche Wasserbecken bilden: eine gute Gelegenheit, darin zu baden, umgeben von kleinen Fischen, die schwarz-gelb oder blau gestreift sind. Und wer dann genug vom Bummeln und Shoppen hat, der fährt mit einem der kleinen abenteuerlichen Tuktuks zurück in Hotel.
Wenn auch Sie den brasilianischen Charme und die Lebensfreude erleben möchten – ich berate Sie gern!
Astrid Köhler